Tina Prennsberger
Tina Prennsberger
Warum ich angefangen habe zu schreiben

Warum ich angefangen habe zu schreiben

Ich habe ein Millionenbusiness mit handgraviertem Schmuck aufgebaut.
Und manchmal frage ich mich ernsthaft, wie das überhaupt passieren konnte. Warum?
Meine Handschrift als Gravur? Grenzwertig.
Ich hab mich oft gefragt, wie das funktionieren konnte, bevor echte Künstlerinnen die Gravur übernahmen.
Produktfotos? Macht ein Profi – sonst wird das nichts.
Marketing? Learning by Doing.
Technik? „Aaalex? Das geht schon wieder nicht.“

Ich war schon immer der Meinung, dass ich die Dinge irgendwie gut genug hinkriege – so, dass am Ende was Gutes dabei rauskommt.
Aber wenn mich jemand gefragt hat:

Talent? Nein, sowas hab ich nicht.

Nicht mal aus falscher Bescheidenheit – sondern weil ich’s wirklich geglaubt habe.
Erst jetzt beginne ich langsam zu verstehen, dass ich vielleicht doch eines habe.
Ein echtes.
Und wenn ich über viele Jahre einfach besser hingehört hätte – bei anderen, aber auch bei mir selbst – dann wüsste ich das vielleicht auch schon länger.

Schreiben als Ventil

Schon in der Schule haben mir Lehrer gesagt, ich hätte ein Talent fürs Schreiben.
Selbst die einfachste Bildgeschichte soll ich mit so viel Leben gefüllt haben, dass meine Geschichte in der Klasse ganz bestimmt kein zweites Mal vorkam – obwohl wir alle dieselben Bilder erhielten.
Mein Geburtsbericht hat fremde Mütter tausende Kilometer entfernt zu Tränen gerührt – weil sie jeden Moment mitgefühlt haben.
Und trotzdem war mir nicht klar, was ich da eigentlich geschaffen hatte.

Ich habe einfach geschrieben.
Auf Zetteln. In Notizbüchern. Am Laptop.
Oder in Instagram-Captions, die nie eine Caption geblieben sind.

Manchmal wollte ich nur kurz etwas über Alex und mich schreiben.
Zum Beispiel über eine Hochzeit, auf der wir wieder gespürt haben,
warum wir uns mal verliebt haben – weil wir für ein paar Stunden einfach nur wir waren.
Nicht Eltern. Nicht Unternehmer.
Nur wir.
Und plötzlich war da ein halber Aufsatz.

Und trotzdem hatte ich das Gefühl: Da fehlt noch was.
Ich hatte immer mehr zu sagen, als in eine Caption passte.

Und irgendwann hab ich verstanden:
Vielleicht soll das gar keine Caption sein.

Vielleicht ist das ja mein Talent.
Vielleicht ist das, was du fühlst, auch das, was jemand anders gerade lesen muss.

Kein Filter

Gerade wenn es um Themen wie Mental Load, Partnerschaft oder diese permanente Überforderung als Mutter geht, bekam ich Nachrichten wie

Danke. Das hat sich angefühlt wie meine Gedanken.

Oder:

Ich dachte, ich bin die Einzige, der das so geht.

Aber das ist sie nicht.
Und ich auch nicht.

Wir sind viele.
Die alles gleichzeitig stemmen wollen – Familie, Business, Alltag.
Die funktionieren. Aber innerlich oft kämpfen.
Und nie gelernt haben, dass man das laut sagen darf. Öffentlich.

Denn wenn es um die Schattenseiten der schönsten Dinge – Mamasein oder Erfolg im Business – geht, wird es oft leise.
Zu groß ist scheinbar der Drang, die Scheinwerfer auf den Erfolg zu richten.
Zu zeigen, dass man es geschafft hat.
Der steinige Weg dahin? Wird gern übersprungen.

Warum ist das so?
Verdrängung?
Oder weil man sich schwach fühlt, wenn man über Dinge spricht wie Überforderung, mentale Gesundheit – oder sogar Depression?
Weil man als frisch gebackene Mutter glücklich zu sein hat?

Auch wenn ich nicht die Erste bin, die offen über diese Schattenseiten spricht – es fühlt sich trotzdem so an, als würden wir gerade erst anfangen, wirklich hinzusehen.

Bei anderen sieht es oft so leicht aus.
Und genau das macht es für alle, die gerade kämpfen, noch schwerer.

Warum schafft sie das mit links? Sie wirkt so souverän. Ich könnte das nie. Ich schaff’s ja gefühlt nicht mal, die frische Wäsche zu falten, bevor sie verstaubt.

Oft sieht es bei anderen so einfach aus.
Und das macht denen, die strugglen, ein noch schlechteres Gefühl.

Dass sich bei uns in den letzten Jahren so viel mehr abgespielt hat, als man von außen sehen konnte, hat selbst eine meiner engsten Freundinnen überrascht. Wobei „überrascht“ das falsche Wort ist. Geschockt trifft’s eher.

Aber ja, es gehört auch viel Mut dazu, sich hinzustellen und zu sagen:
„Ich war am Ende.“
Oder: „Ich mache eine Therapie.“

Das ist nicht leicht. Aber es ist echt.

Manchmal sagen mir Menschen, sie würden mich beneiden –
für mein Leben, meine Beziehung, mein Business.
Ohne zu sehen, was hinter der Fassade steckt: Die Überforderung als Mutter und Managerin, die mich oft an meine Grenzen bringt.
Und dann will ich ehrlich sein.
Weil ich weiß, dass da mehr war. Viel mehr.
Zwischen dem, was andere sehen – und dem, was wirklich war –
liegt manchmal eine ganze Welt.

Und genau davon will ich erzählen.

Willkommen auf meinem Blog

Wenn du dich auch manchmal fragst, wie du den ganzen Alltags-Wahnsinn eigentlich stemmen sollst – und ob du die Einzige bist, die das gefühlt nicht so richtig auf die Reihe bekommt – dann lass dir sagen:

Du bist nicht allein.

Bleib gern ein bisschen hier.
Ich schreib so lange weiter.